Tanner Bach erhält Uferpromenade
Bauabnahme: Spundwände eingebracht, Querschnitt vergrößert und Gerinne naturnah gestaltet
Von Franz Gilg
Tann. Die Baumaßnahme am Tanner Bach ist nun offiziell beendet. In dieser Woche gab es die offizielle Endabnahme durch den Bürgermeister und die beteiligten Firmen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro.
Das Gewässer hatte unter dem Hochwasser von 2016 gelitten. In der Folgezeit zeigte sich auf einer Länge von 90 Metern ein instabiles westliches Ufer, wodurch der Gehweg und auch der Parkplatz des Edeka-Verbrauchermarktes im Ortskern gefährdet wurden. Man hat vorsorglich die Ufermauern durch eingespreizte Metall-Verstrebungen abgestützt, aber eine Dauerlösung war das natürlich nicht.
An der Ostseite, zur sogenannten „Grainerwiese“ hin, konnte man alles so belassen, zumal das Gelände nicht öffentlich zugänglich ist. Hier sucht der Markt als Grundstücksbesitzer noch nach einer sinnvollen Gestaltung. Gegenüber sollten Spundwände mehrere Meter tief in den Boden getrieben werden. Diese platzierte man hinter der alten Mauer aus Granitsteinen, damit die Sicherheit auch während der Bauphase gewährleistet war. Erst im Anschluss kam die Mauer weg. Aus optischen Gründen wurde die Betonwand mit einer Naturstein-Vorsatzschale verkleidet.
Ferner entstand ein neues, stabiles Geländer, das farblich an die Straßenlaternen angepasst wurde. Der Fußweg mit Granitsteinbelag ersetzt die bisherige asphaltierte Strecke entlang des Baches und wird zusammen mit der neuen Bepflanzung zu einer regelrechten Uferpromenade. Durch die Verbreiterung des Bachbetts um etwa einen halben Meter konnte das Gerinne in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt naturnah ausgeführt werden. Das bedeutet, er wurde etwas verschlängelt. Jetzt bei Niedrigwasser ist die Mäandrierung gut sichtbar. Alexander Reindl vom Ingenieurbüro Behringer & Partner sprach insgesamt von einer „runden Sache, die perfekt ins Ortsbild passt“.
Bereits im April war die eigentliche Maßnahme nach sieben Monaten beendet und das Areal konnte für die Bürger wieder freigegeben werden. Die Räumung der Lagerfläche auf der Grainerwiese zog sich wegen des regnerischen Frühjahrs noch etwas hin. Jetzt ist auch dort wieder alles sauber und eingeebnet.
Ursprünglich sollten sie Arbeiten, ausgeführt von der Firma Mayerhofer und der Landschaftsgärtnerei Müller, schon Ende 2022 abgeschlossen sein, aber unerwartete Hindernisse in den tieferen Bodenschichten führten zu einer Verzögerung. Bürgermeister Wolfgang Schmid war darüber nicht erfreut, aber beim Anblick des fertigen Ergebnisses glätteten sich seine Sorgenfalten. Immerhin werde jetzt eine weitere Generation von dieser Maßnahme profitieren, sagte er.
Unter anderem wegen besagter Verzögerung konnte auch die ursprüngliche Kostenschätzung von 1,2 Millionen Euro nicht eingehalten werden. Aber das Projekt wird aller Voraussicht nach zu großen Teilen durch die Regierung von Niederbayern im Rahmen eines Sonderprogramms gefördert.
Bürgermeister Schmid bedankte sich abschließend noch bei den Projektbeteiligten. Der stets guten und zielführenden Zusammenarbeit des Tanner Bauamtes mit dem Planungsbüro und Baufirmen sei es zu verdanken, dass diese Maßnahme „zur Zufriedenheit aller“ abgeschlossen werden konnte. Ein besonderer Dank galt den geduldigen Anwohnern, besonders dem Betreiber des Verbrauchermarktes, welche lange Zeit mit räumlichen Einschränkungen und Lärm konfrontiert wurden.
Artikel aus der PNP, 28.06.2023