Im südöstlichen Bayern, im Süden des Landkreises Rottal-Inn, unweit des Zusammenflusses von Inn und Salzach und damit nahe an der Grenze zu Österreich (Braunau/Burghausen) liegt der Markt Tann.
Aus allen Richtungen- ausgenommen von Süden – schweift von den Höhenzügen der Blick hinunter auf diesen lieblichen Ort, und bei Föhn rücken die Berchtesgadener und Salzburger Alpen im Süden zum Greifen nahe heran.
Eine „Bilderbuchlage“ bescheinigen die Gäste und die vielen Neubürger, die Tann als Heimat wählen, diesem Ort. Es ist eine hügelige, waldreiche Landschaft mit immer neuen Weitblicken, der der Tanner Arzt und Heimatforscher Dr. Sebastian Baumgartner schon Mitte des 19. Jahrhunderts, „ein äußerst gesundes Klima“ attestierte. Auch das Tanner Wappen huldigt durch eine auf einer grünen Anhöhe stehenden grünen Tanne, umgeben vom Blau und Weiß der bayerischen Rauten dieser Landschaft. Die Tanne und damit der Name „Tann“ weisen auf eine Rodungssiedlung hin, die dem Nadelwald abgerungen wurde.
Nach der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 927 n. Chr. und dem Aussterben des Tanner Edelgeschlechtes um 1200 gingen Schloss – heute erinnert nur noch der Schlossberg daran – und Herrschaft nacheinander an die Grafen von Leonberg, Hals und Ortenburg, bis Tann 1379 zum Herzogtum Bayern kam. Bald danach, nämlich 1389, wurde der Ort zum Markt erhoben, erhielt also die Marktrechte. Und so konnte der Markt Tann im Jahr 1989 in einem groß angelegten historischen Fest die 600-Jahr-Feier begehen. Bereits 1981 feierte man das 500jährige Bestehen des Martinimarktes, des ältesten Marktes in Tann. Noch heute ist der Jahresablauf geprägt durch zahlreiche Märkte, von denen der Wachsmarkt Ende Januar der bekannteste ist. Überhaupt waren Vieh- und Jahrmärkte über Jahrhunderte hinweg ein Barometer der wirtschaftlichen Entwicklung. Besonders bekannt war Tann durch seine Weber und Tuchmacher; das Tanner Tuch wanderte schon im Mittelalter in alle Welt.Auch fünf Brauereien bereicherten ab 1600 den Ort; eine einzige hat den Wettbewerb bis heute überstanden.
Eine großen Aufschwung erhielt der Ort im 18. und 19. Jahrhundert durch die Wallfahrt zum „Herrgott von Tann“. Dieses „wundertätige Kreuz“ ist noch heute in der zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauten Pfarrkirche zu bewundern. Sie ist auch das weithin sichtbare Wahrzeichen von Tann und eine der wenigen im klassizistischen Stil erbauten Kirchen in Bayern.
Bis zur Landkreisreform im Jahr 1972 bestand die Marktgemeinde Tann lediglich aus der Ortschaft Tann und wies damit die kleinste Fläche aller Landkreisgemeinden auf. Heute gehören zur über 4000 Einwohner zählenden Gemeinde mit dem Zentrum Tann auch die Orte Eiberg, Walburgskirchen und Zimmern, über die getrennt berichtet wird.
In Tann findet man alle für die Bürgerinnen und Bürger wichtigen und notwendigen Einrichtungen, dazu attraktive Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsbetriebe. Die 1974 bzw. 1994 durch Auflösung frei gewordenen Gebäude des Krankenhauses und des Klosters St. Josef werden nun als Seniorenwohnheime genutzt und bieten vielen Einheimischen einen neuen Arbeitsplatz.
Der heutige Marktplatz aus dem 18. Jahrhundert mit dem Marienbrunnen zählt zu einem der schönsten in Südostbayern und soll wie schon viele Teile des alten Ortskerns im Rahmen der Städtebauförderung neu gestaltet werden. Ort und Gemeinde nützen nicht nur die staaatliche Förderung, um den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Gästen und Urlaubern ein angenehmes Ambiente zu bieten, sie haben auch viele Wohngebiete erschlossen, um Einheimischen und Fremden neue Möglichkeiten des Wohnens zu geben.
Ein geheiztes Schwimmbad, Sport- und Tennisplätze und zahlreiche Vereine bieten Jung und Alt genug Betätigungsfelder, Abwechslung und Erholung. Der alte Ausspruch „In Tann ist gut wahn“ („wohnen“) hat auch heute noch oder wieder seine Gültigkeit. Dazu tragen auch das ganze Jahr über gesellige Feste und kulturelle Veranstaltungen bei. Besuchen Sie uns! Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.